Verkehrsprognose 2030 – Update
Der Pkw-Bestand stellt eine zentrale Einflussgröße des Individual- und damit auch des gesamten Personenverkehrs dar. Die Pkw-Dichte erhöht sich bis 2030 von 631 auf 694 Pkw pro 1000 Einwohner, d.h. um rund 10%. Dies liegt vor allem an den Personengruppen die momentan noch unterdurchschnittlich motorisiert sind wie z.Bsp. ältere Personen, Frauen und Zuwanderer. Auch die zunehmende Zweitwagenausstattung trägt zur Vergrösserung der Pkw Anzahl bei. Der Pkw Bestand wird bis zum 2020 bis 2025 ständig weiter wachsen. Im Jahr 2025 zeichnet sich ein sogenanntes Peak Car ab, denn nach 2025 wird die Pkw Dichte einen minimalen Rückgang bis zum Jahr 2040 ergeben.
Im motorisierten Individualverkehr wächst die Fahrtenzahl von 56,5 auf 59,1 Mrd., d.h. um 4,6 %. Dessen Dominanz wird sich damit nochmals geringfügig erhöhen, indem sein Anteil am motorisierten Verkehr von 82,7 auf 83,3 wächst. Verantwortlich für die anhaltende Expansion ist neben der Erweiterung des Pkw-Bestands die zunehmende Freizeitmobilität, wobei der Pkw-Verkehr eine überrangende Rolle einnimmt. Die Verkehrsleistung steigt aufgrund des überproportionalen Wachstums der längeren Fahrten mit rund 10% stärker als das Aufkommen, und zwar von 902 Mrd. (2010) auf 992 Mrd. Personenkilometer.
Differenziert nach Fahrtzwecken weist der Privatverkehr mit 39,3 % am Aufkommen den größten Anteil aller Fahrtzwecke auf. So entfallen von der Gesamtzunahme (über alle Fahrtzwecke) der Verkehrsleistung in Höhe von 144 Mrd. Personenkilometer allein 82,5 Mrd. oder 52,7 % auf den Privatverkehr. Somit erhöht sich dessen Anteil am Gesamtverkehr weiter auf 42,4 %. Der Fahrtzweck mit der zweitstärksten absoluten Zunahme der Verkehrsleistung ist der Geschäftsverkehr mit einem Plus von 32 Mrd. Personenkilometer.
Die Altersgruppe mit den höchsten durchschnittlichen Jahresfahrleistungen liegt weiterhin bei den 30- bis 49-jährigen. Die Jahresleistung der unter 30-jährigen liegt deutlich unter dem Durchschnittswert, wobei im Gegensatz hierzu die Altersgruppe der 60- bis 64-jährigen eine deutliche Zunahme der Pkw Nutzung aufweist, da diese Altersgruppe noch im erwerbsfähigen Alter ist und stärker als zuvor aktiv bzw. mobil bleiben muss. Mit der Zunahme der Bedeutung des Freizeitverkehrs und in Verbindung mit einer zunehmenden guten gesundheitlichen Verfassung der Pkw-mobilen älteren Menschen wird die Jahresfahrleistung weiter ansteigen.
(Quelle: Verkehrsverflechtungsprognose 2030, Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur, 11. Juni 2014; Shell Pkw Szenarien bis 2040, 2014)